Babet Mader: DialogeBabet Mader

DIALOGE

Mit Fotografien von Phillip Zwanzig

Klappenbroschur
140 Seiten, 40 Farbabb.
18,00 Euro (D), 18,50 Euro (A)
ISBN: 978-3-944122-14-4

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Babet Mader ist in Berlin geboren und aufgewachsen.
2010-2013 Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Romane (hungrig, 2012; Väter, 2013), Erzählungen, Theaterstücke, Drehbücher.

Phillip Zwanzig, geboren in Wolfenbüttel, lebt in Berlin. Ausbildung als Fotograf an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig, Kommunikationsdesign-Studium in Potsdam.


Gutsituierte Männer und Frauen im Restaurant ringen um Selbstachtung und Freude. Seltsam verlorene Teenager diskutieren über verschiedene Arten der Selbsttötung. Schwestern, die auch als Erwachsene immer noch darüber streiten, welche die tollere von beiden ist. Kunstgeraune. Gespräche über Ausländer, Nazis, Bärte, Erziehung, Einsamkeit im Alter und natürlich »Liebe« – alles was das Land bewegt.

Wunderbar auf den Punkt gebrachte, witzige Dialoge, die Menschen quer durch alle Gesellschafts- und Altersschichten hörbar machen: in ihren Hoffnungen, Ängsten, Verstrickungen, ihren vertrackten, oft versteckten zärtlichen Gesten und der Sehnsucht nach ein wenig Anerkennung und Freundlichkeit. Von einer Autorin, die ein großartiges Gehör für die Farben und Zwischentöne eines Gesprächs besitzt.

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»Stimme der Generation 30«.
– Die Presse, Wien

»Anspruchsvoll, unkonventionell und unterhaltsam.«
– MDR-Figaro

»Die Berliner Multitaskerin Babet Mader sprengt literarische Konventionen mit einem Buch, 
das aus pointierten Dialogen und Fotografien besteht – ein Ritt durch die Gedankengänge. Darin kämpfen Männer mit Frauen um ihre Selbstachtung. Teenager diskutieren den Suizid. Trivialitäten wie Bärte oder Gespräche über Erziehung, Nazis und die Kunstszene – diese kurzen, zugespitzten Dialoge sind schlicht in ihrer Präsenz. Sie sind ein offener Schlagabtausch über das Alltägliche.«
– Martin Daßinnies, tip Berlin


Eine kurze Hörprobe aus »Dialoge« gelesen von Linita Reimann:


INTERVIEW mit Babet Mader: »Mein Kopf ist immer an«.
Die Autorin über ihr neues Buch »Dialoge«, warum sie lieber schreibt als spricht und dass Deutschland sich manchmal wie ein Haufen beiger Socken anfühlt.


LESEPROBE:

Nick Cave

— Und, wie is der neue Job?

— Joa.

— Nich so?

— Doch, doch. Is okay. Hab nur das Gefühl, ich vergeude meine Zeit.

— Hä?

— Naja, is halt nur nen Job.

— Aber hattest du das nicht studiert?

— Ja, aber wenn ich da sitze und auf meine Tastatur haue, dann denke ich immer: Wars das jetze? Und dann muss ich an Papa denken und wie der vierzig Jahre lang, Tag aus Tag ein, dasselbe gemacht hat, und dann wird mir oft ein bisschen übel und ich denke: Scheiße, ich bin seit drei Tagen hier und ich denke an sowas, vielleicht is es doch nicht das Richtige.

— Lass das nicht Mutti hören!

— Is klar.

— Die dreht durch.

— Ich weiß.

— Sechs Jahre Studium.

— Ich weiß. Hast du das auch?

— Nein. Ach, das ändert sich auch, wenn du dein erstes Geld auf dem Konto hast.

— Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich wir sind.

— Ja, ich scheiß Kapitalist.

— Ich leb nur einmal.

— Ich auch.

— Dann verhalt dich auch so.

— Das ähnelt der Frage: Wenn du wüsstest, du hast nur noch ne Woche zu leben … Na, was würdest du denn machen?

— Nich arbeiten gehen, aber, Mann, das würde doch keiner!

— Nick Cave würde noch ne Platte machen.

— In einer Woche?!

— Klar, in einer Woche.

— Nick Cave würde doch nich noch ne Platte machen.

— Klar, der is ein Genie. Wenn der wüsste, er würde nur noch ne Woche leben, würde er ne Platte machen. Vielleicht die beste seines Lebens.

— Ich glaube, der hätte Angst, wie jeder andere auch und würde viel mit seiner Familie sein und mit seinen Freunden.

— Ich glaube, er würde nochmal Heroin nehmen.

— Hä? Wieso das denn?

— Na, ich würde wieder rauchen, drauf geschissen oder?

— Wieso wieder? Du hast noch nie geraucht.

— Klar, als ich in Frankreich war.

— Die drei Kippen oder was?! Hahaaa!

— Ach halt’s Maul.

— Du bist doch viel zu vegan, um zu rauchen.

— Und du bist ein Arschloch von Schwester.

— Das ändert sich bestimmt auch, wenn ich dann Geld aufm Konto habe, dann werde ich so super wie du.

— Schnauze.

— Noch Kaffee?

— Ja.


TERMINE
17. Mai 2019, Buchdisko, Berlin
Babet Mader liest in der Buchdisko Berlin zusammen mit Jacob Matschenz aus Dialoge und unveröffentlichtem Material.
Ort: Buchdisko, Florastraße 37, 13187 Berlin, Tel. 030/33855074