Lester Bangs – Schreiben über Musik

Lester Bangs, der große amerikanische Musik-Schriftsteller der 70er Jahre, starb vor 30 Jahren, am 30.4.1982.

Eine Würdigung dazu gibt’s von Klaus Walter in der taz.

Kanon: Mingus, Coltrane, Van Morrison, Captain Beefheart, die Clash, Lou Reed und Iggy Pop. Nicht erwähnt bei Walter: Auch Kraftwerk und Teile von Bowie. Die Liste könnte glatt von uns sein. Zumindest für die 70er.

Wer die Artikel von Bangs nachlesen will: Eine schöne Sammlung gibt es unter dem Titel Psychotische Reaktionen und heiße Luft, hg. und mit kleiner biographischer Einleitung von Greil Marcus, in der Edition Tiamat.

Kostprobe: »Wie allgemein bekannt ist, haben die Deutschen das Methylamphetamin erfunden, was von allen zugänglichen Hilfsmitteln menschliche Wesen der Maschinenhaftigkeit am nächsten brachte und ohne Methylamphetamin hätten wir in der Gegenkultur nie so hohe Plasmamarker wie Lenny Bruce, Bob Dylan, Lou Reed and the Velvet Underground, Neal Cassady, Jack Kerouac, Allen Ginsbergs Geheul, Blue Cheer, Cream und Creem, und all die wunderbaren, nicht von Heroin inspirierten Darstellungen in den Andy-Warhol-Filmen. Es ist also ziemlich leicht ersichtlich, dass in Wirklichkeit die Deutschen für Blonde on Blonde und Unterwegs verantwortlich zeichnen; das Reich ist nie untergegangen, es wurde in den amerikanischen Archetypen wiedergeboren, die von hohläugigen Männchen mit zuckenden Fingern, festgeklebt an ihren Schreibmaschinen und Gitarren wie kopulierende Rhinozerosse, mühsam fabriziert wurden.«

Wer hat für euch das Schreiben über Musik in den letzten 50 Jahren am weitesten vorangebracht? Greil Marcus? Klaus Theweleit? Diedrich Diederichsen? Amiri Baraka? Nelson George? Simon Reynolds?

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