Fetzner/Dornberg: Intercorporeal SplitsDaniel Fetzner
Martin Dornberg (Hg.)

Intercorporeal Splits
Künstlerische Forschung zur Medialität von Stimme. Haut. Rhythmus.

304 Seiten, 32 Farbseiten, 19×22 cm, Schweizer Broschur, Fadenhaftung. +CD.
25 Eur (D), 25,70
 Eur (A)
ISBN: 978-3-944122-09-0

Mit Beiträgen von Jean-Luc Nancy, Klaus Theweleit, Christoph Tholen u.a.

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Wo sind wir, wenn wir von Freunden in Kairo, Bangalore oder New York Bilder und Stimmen über Skype empfangen und in diese fernen Welten eintauchen? Was erfahren wir von deren Umwelt und wie wirkt sie auf unsere Wahrnehmung, unser Selbstverständnis?

INTERCORPOREAL SPLITS untersucht in drei Skype-Performances zwischen Ägypten, Indien und Deutschland – durch Zusammenarbeit von Tänzern, Medienkünstlern, Soziologen, Psychosomatikern, Musikern und Philosophen – wie sich unsere Art miteinander in Beziehung zu treten durch digitale Medien verändert.

Präzise Einführungen, Erfahrungsberichte der teilnehmenden Künstler und Wissenschaftler sowie ein grundlegender theoretischer Teil zu den Bereichen : Stimme, Haut und Rhythmus.

Fragen der Forschung, zugespitzt in künstlerischen Settings, um Freiraum zu schaffen für eigene Wahrnehmung, Emotion und Interaktion.

304 Seiten, 32 Farbseiten, 19×22 cm, Schweizer Broschur, Fadenheftung. + CD.
25 Euro (D), 25,70 Euro (A).
ISBN: 978-3-944122-09-0

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PEAU/PLI. Künstlerische Forschung von Daniel Fetzner und Martin Dornberg zu Haut-Ich und Falte mit Georg Hobmeier, Graham Smith und Juan A. Romero sowie Studierenden der Hochschule Furtwangen


INHALT:

EINFÜHRUNG
Manual/Vorwort Fetzner/Dornberg
Einleitung Intercorporeal Splits Dornberg/Fetzner

STIMME – VOICE VIA VIOLIN Kairo/Freiburg
Vorstudie PickUp Daniel Fetzner
Voice via Violin Fetzner/Dornberg
Be-Finden Harald Kimmig
Sound-Körper-Stimme Michael Harenberg

HAUT – PEAU/PLI  Freiburg
Faltungen Fetzner/Dornberg
Haut Dornberg/Fetzner
Nachbesprechung Graham Smith/Georg Hobmeier
Essentielle Haut Jean-Luc Nancy

RHYTHMUS – EMBEDDED PHASE DELAY Bangalore/Freiburg
Embedded Phase Delay Fetzner/Dornberg
Rhythmen Dritter Körper Klaus Theweleit
Rhythmische Tendenz Ephraim Wegner

REFLEXIONEN
Künstlergespräch mit Michael Harenberg
Hautnah – Intermedialität als Methode Marion Mangelsdorf
An zwei Orten fernanwesend sein Gespräch mit Christoph Tholen

BILDTEIL
AUDIO-CD

REZENSIONEN:
»Manche werden das vom Offenburger Medienwissenschaftler Daniel Fetzner und dem Freiburger Psychosomatiker und Philosophen Martin Dornberg unter dem hermetischen Titel ›Intercorporeal Splits‹ herausgegebene Buch mit Spannung erwartet haben. Verspricht es doch eine Auflösung für gewisse Rätsel, vor die die beiden in den vergangenen Jahren gemeinsam mit einigen kooperierenden Künstlern das hiesige Publikum in Form von ungewöhnlichen Performances gestellt haben.

Da war zum Beispiel der Freiburger Geiger Harald Kimmig, der auf der gepolsterten Ladefläche eines Pick-Up-Trucks durch Kairo kutschiert wurde und sich dabei auf die Klanglandschaft der ägyptischen Großstadt einzugeigen versuchte, bis das Kairoer Publikum mit Steinen warf, während er gleichzeitig per Skype mit dem Sänger Jan F. Kurth improvisierte, der sich im Turmzimmer der Freiburger Galerie T66 befand.

Oder der Tänzer und Choreograph Graham Smith, der in einer aufblasbaren Plastikblase durch Haslach rollte, dabei den Philosophen Helmuth Plessner zitierte und elektrische Impulse an die Elektroden am Körper des Schauspielers Georg Hobmeier sendete, der mit unter Stromstößen zuckenden Gesichtszügen im Theatersatelliten Finkenschlag Deleuze und Anzieu rezitierte, während er ein Fußbad nahm. …

In der Beschreibung solcher künstlerischer Forschungsanordnungen klingt das Ganze irgendwie gewollt überkomplex. Andererseits sind ähnliche Situationen durchaus Alltag: Wer hat nicht schon mal mit dem Bruder in Neuseeland geskypt, während im Fernseher ein Fußballspiel live aus Brasilien übertragen wird, die Freundin aus Hamburg anruft und auf dem Herd die Suppe köchelt. Was machen solche Situationen und mediale Verschaltungen mit uns?

In Gesprächen mit den beteiligten Akteuren, Beiträgen von Gastautoren wie Klaus Theweleit oder dem Philosophen Jean-Luc Nancy und theoretischen Überlegungen der Herausgeber, versucht das Buch auf sehr anregende Weise die Performances aufzuarbeiten. Gerade die Gespräche mit den Beteiligten fügen erhellende Perspektiven hinzu, werfen spannende Fragen dazu auf, wie wir den Ort beschreiben würden, an dem wir uns befinden, wenn wir uns in unsere vielfach medial vernetzte Umwelt einklinken.«
– Jürgen Reuß, Badische Zeitung