Graham Robb_ RimbaudGraham Robb

Rimbaud. Biografie

NEU!
544 Seiten. Hardcover, Schutzumschlag, farbiges Vorsatzpapier, Prägung, Lesebändchen
32 Euro (D), 32,90 (A)
ISBN: 978-3-944122-16-8

Erscheint Frühjahr 2023 

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Graham Robb, geboren 1958 in Manchester, vielfach ausgezeichneter britischer Historiker und Literaturwissenschaftler.


Abseits einer kleinen Avantgarde zuerst völlig unbekannt, avancierte Arthur Rimbaud (1854-1891) zu einer der wirkungsvollsten Figuren für die zeitgenössische Kultur. Voller Hass auf die Bourgeoisie war die Liste seiner Verbrechen länger als die der von ihm selbst veröffentlichten Gedichte. Die posthume Karriere dieses Enfant terrible, das bereits mit Anfang zwanzig zu dichten aufhörte, ist erstaunlich: Heiliger für die Symbolisten und Surrealisten, Poster-Boy für Anarchisten und Drogenkonsumenten, Pionier für Schwule, Inspiration für Künstler von Picasso über Bob Dylan und Jim Morrison bis zu Patti Smith.

»Ich ist ein anderer.« Wer Rimbaud war, schildert Robb in sorgfältigen Werkanalysen sowie einer präzisen Beschreibung von Lebensgeschichte und historischem Umfeld. Dabei zeigt er anhand von Rimbauds nachliterarischer Karriere (u.a. in Äthiopien) als Fabrikarbeiter, Hauslehrer, Bettler, Hafenarbeiter, Söldner, Seemann, Entdecker, Kaufmann, Geldwechsler und Waffenschieber auch, welchen Einfluss europäisches Denken und europäische Politik auf Afrika und die arabischen Länder hatte.

Ein abenteuerliches Leben als Zugang zu faszinierender Poesie und aktuellen politischen Themen


STIMMEN:

Die beste Biografie, die es über diesen tief bewegenden, ruhelosen Dichter zu lesen gibt.
The New York Times

Robb hat eine großartige Biografie geschrieben – gelehrt, menschlich und vor allem wunderbar unterhaltsam.
Guardian

Die Lebensgeschichte Rimbauds ist immer noch absolut unglaublich … Robb hat eine fabelhafte Biografie geschrieben.
Observer

Graham Robb erzählt diese Horrorgeschichte mit der nötigen Kühle … die beste Biografie des Dichters, die wir haben.
Evening Standard

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LESEPROBE:

Rimbaud ist weitgehend für das verantwortlich, was wir heute unter einem rebellischen Künstler verstehen – »der Dichter der Revolte, und der größte unter allen«, sagte Albert Camus. Die Gedichte, die er wie lästige Gepäckstücke zurückließ, erwiesen sich als literarische Zeitbomben: Le Bateau ivre (Das trunkene Schiff), das rätselhafte Voyelles (Vokale)-Sonett, Une Saison en Enfer (Ein Aufenthalt in der Hölle), die Prosa-Illuminationen und einige seltsamerweise wenig bekannte Meisterwerke wie das auf Proust vorausweisende Mémoire und die obszönen vorfreudianischen Parodien des Album zutique.

In seiner posthumen Karriere als Symbolist, Surrealist, Beat-Poet, Studentenrevolutionär, Texter von Rocksongs, Pionier der Schwulen und genialer Drogenkonsument wurde Rimbaud von vier Generationen der Avantgarde als Fluchtweg aus dem Reich der Konvention betrachtet. »Alle bekannte Literatur«, so Paul Valéry, »ist in der Sprache des Hausverstands geschrieben – nur die von Rimbaud nicht.«

Paradox, dass die Experimente, die Rimbaud als »sprachliche Alchemie« bezeichnete, mit zu der Idee beitrugen, literarische Texte sollten klinisch isoliert vom unprofessionellen Durcheinander des Lebens analysiert werden. Seinen aufsehenerregendsten Einfluss hatte er auf Schriftsteller, Musiker und Künstler, die sein Leben als entscheidenden Teil seines Schaffens betrachteten: Pablo Picasso, André Breton, Jean Cocteau, Allen Ginsberg, Bob Dylan und Jim Morrison, von dem manchmal behauptet wird, er habe seinen Tod in Paris nur vorgetäuscht und sei Rimbaud nach Äthiopien gefolgt.

Ganz im Gegensatz zu so vielen im Privaten ehrbaren Bad Guys führte Rimbaud auch ein entsprechendes Leben. Zwischen 1870, als er zum ersten Mal nach Paris floh, und 1875, als er zum letzten Mal Interesse an seiner eigenen Dichtung bekundete, sind die längsten Texte in seiner Correspondance der Brief, in dem er seine Absicht beschreibt, ein »Seher« zu werden, durch eine »lange, umfassende und rationale Entfesselung aller Sinne«, und seine Aussage bei der Brüsseler Polizei, nachdem er von seinem Liebhaber, dem Dichter Paul Verlaine, angeschossen worden war.